1970 wurde der Zugerseebomber an Willi Hubmann, St. Moritz verkauft. Der Rumpf der Maschine wurde im März 1970 ab St. Gallen per SBB nach Chur und ab dort per Tiefgangwagen der RhB, Rhätische Bahn nach St. Moritz transportiert. Die Flügel, die Motoren und weiteres Material wurde per Lastwagen nach St. Moritz geliefert.
Von 1970 bis 1972 war der Bomber neben dem Hotel Sonne in St. Moritz-Bad, auf dem heutigen Hotelparkplatz, direkt gegenüber der Polowiese ausgestellt. Der Bomber wurde bald nach Aufstellung durch Jugendliche mit Farbe versprayt und verschmiert; er war sehr unansehnlich
Danach wurde er vollständig neu bemalt und instand gestellt, auch der Nickname „Lonesome Polecat“ (einsames Stinktier) wurde angebracht. Neue Propeller aus Holz wurden montiert, nun hatte er wieder 4 Propeller, der Bug wurde repariert und Maschinengewehr-Attrappen wurde angebracht. Der Zugerseebomber sah nachher sehr gut aus, fast wie neu.
Zum Schutz des Exponates wurde ein Zaun um das Flugzeug erstellt und ein Kassenhaus aufgestellt. Auch hier wurde für die Besichtigung ein Eintritt verlangt. Im Sommer 1972 habe ich mit meiner Familie den Bomber in St. Moritz-Bad besichtigt, kurz darauf wurde er verschrottet. Er lag vor einem Mehrfamilienhaus mit Eigentumswohnungen und diese Bewohner hat der Zugerseebomber immer an den Krieg erinnert.
Teile des Zugerseebombers sind im Crash Air War & Resistance Museum 40-45, Fort bij Aalsmeer, Aalsmeerderdijk 460, 1436 BM Aalsmeerderbrug/NL noch vorhanden. (Motoren, Blechteile mit Aufschrift Lonesome Polecat, usw.) Ein Holländer hat dieses Material ab St. Moritz nach Holland gebracht. Ein Propeller, Maschinengewehre und weiteres Material sind bei diversen Schweizer Privatsammlern noch vorhanden. In Utzenstorf / BE gibt es das B-17 Museum von Herr Rolf Zaugg und im Festungsmuseum Crestawald, Sufers/GR sind Teile des im November 1944 im Schlappintal bei Klosters/GR abgestürzten B-17 ausgestellt.
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DANK FÜR DIE BEIHILFE ZUR ERSTELLUNG DIESER GEDENKSCHRIFT AN: Werner Binzegger, Christian Raschle, Hansjürg Grau Beat Nyfeler, Rolf Zaugg (B-17 Museum in Utzenstorf), Dani Egger und Werner Schmitter (www.warbird.ch), Patrick Mühlefluh, Adi Bieler, Roger Widmer, Randall Volpe, Claudia Emmenegger, Toni Hofmann, Marco Sigg, Thomas Glauser, Philippe Bart, Hanspeter Zeller, Hermann Amrhein, Armin Stutz, Bruno Baur und weiteren Informanten.
Diese Gedenkschrift habe ich für meine drei Enkel, Tobias und Benjamin Kilchmann-Rickenbacher und Gilles Rickenbacher als Erinnerung an die spezielle Geschichte des Zugerseebombers erstellt. Dreimal habe ich diese Fliegende Festung gesehen, 1944, als 5-jähriger beim Überflug in Zug, 1952 bei Hebung, Anlandung und Ausstellung in Zug und zuletzt 1972 bei der Ausstellung in St. Moritz-Bad und dies kurz vor der Verschrottung.